Tarifrunde ARD

ver.di-Streik führt zu Absage des NDR-Konzertbetriebs in Hannover

Ein Streik der Gewerkschaft ver.di für moderate Gehalts- und Honorarsteigerungen der festen und freien Beschäftigten des Norddeutschen Rundfunks (NDR) hat zur Absage des Konzertbetriebs des Senders in Hannover geführt.
26.10.2024
ver.di-Streik führt zu Absage des NDR-Konzertbetriebs in Hannover

Ein Streik der Gewerkschaft ver.di für moderate Gehalts- und Honorarsteigerungen der festen und freien Beschäftigten des Norddeutschen Rundfunks (NDR) hat zur Absage des Konzertbetriebs des Senders in Hannover geführt. Nach dem Konzert der NDR Radiophilharmonie am Freitag strich der Sender auch das Konzert am Samstagabend.

Der Sendebetrieb des NDR war ebenfalls gestört. Am Freitagabend fielen das überregionale Nachrichtenmagazin NDR Info sowie wie die regionalen Nachrichtenmagazine „Hallo Niedersachsen“ in Niedersachsen und „Nordmagazin“ in Mecklenburg-Vorpommern aus. Mit weiteren Sendeausfällen in dem andauernden Streik ist zu rechnen, sagt ver.di-Gewerkschaftssekretär und Verhandlungsführer Peter Dinkloh.

Seit Mai 2021 hat es für die NDR-Beschäftigten einen Reallohnverlust von über 12 Prozent gegeben, wenn man den Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes zugrunde legt. Dieser Verlust an Kaufkraft soll durch die Forderung von ver.di nach Gehalts- und Honorarsteigerungen für feste und freie Beschäftigte von 10,5 Prozent lediglich annähernd ausgeglichen werden. Nach der zehnten Runde der Verhandlungen, die bereits im Januar dieses Jahres begannen, bietet der Sender weniger als ein Viertel des von ver.di geforderten Volumens an.

„So schwer es den Beschäftigten fällt, Ihre Arbeit niederzulegen, nehmen Streikbereitschaft in der Belegschaft und die Zustimmung zu den Forderungen von ver.di weiter zu“, sagt Stephanie Steffen, Vorsitzende von ver.di im NDR. „Der Rückhalt ist enorm und auch das Publikum des abgesagten Konzertes am Freitag zeigte Verständnis für die Erwartung von ver.di, dass der Sender den Kaufkraftverlust der Beschäftigten zumindest annähernd auffängt“, sagte Stephanie Steffen.

„Wir bedauern es, dass uns die harte Haltung des Senders in den Tarifverhandlungen zu diesen Schritten zwingt, um die berechtigten Interessen der Beschäftigten wahrzunehmen“, sagt ver.di-Gewerkschaftssekretär und Verhandlungsführer Peter Dinkloh. „Das derzeitige Angebot des Senders ist weit davon entfernt eine Grundlage für Verhandlungen zu sein“, so Peter Dinkloh.

„Der NDR bewegt sich so gut wie gar nicht auf seine Belegschaft zu, erwartet aber weitgehende Zugeständnisse von ihr“, sagt Almut Hamdorf, Vorstand von ver.di im NDR. ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband haben alle Beschäftigten des NDR von Freitag, 25. Oktober, um 19 Uhr bis Montag, 28. Oktober, um 1:30 Uhr zum Streik aufgerufen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 4. November in Hamburg statt.