Tarifrunde ÖD der Länder 2023

Fachkräfte nur mit guter Bezahlung

Länderbeschäftigte fordern Unterstützung des Ministerpräsidenten
01.11.2023
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Am 2. November wollen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes der Länder den Ministerpräsidenten Stephan Weil, den Arbeits- und Gesundheitsminister Philippi und den Wirtschaftsminister Lies auffordern, ihren Tarifforderungen mit einer Stützunterschrift weiteres Gewicht zu geben.

Die Länderbeschäftigten haben hohe Erwartungen an die in der letzten Woche gestarteten Tarifverhandlungen. Der Unterschied bei der Bezahlung zwischen Beschäftigten der Länder einerseits und den Beschäftigten von Bund und Kommunen andererseits beträgt im Schnitt mehr als zehn Prozent.

„Die Länderbeschäftigten bilden bei der Bezahlung im öffentlichen Dienst das Schlusslicht – damit muss Schluss sein“, kritisiert der hannoversche ver.di Gewerkschaftssekretär für die Betriebe der Länder, Lorenzo Poli. Im gesamten öffentlichen Dienst seien zudem bundesweit mehr als 300.000 Stellen unbesetzt. Um den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen, Beschäftigte zu halten und neue Beschäftigte zu gewinnen, sei eine deutliche und nachhaltige Erhöhung der Gehälter dringend notwendig.

Die Landesbeschäftigten haben klare Erwartungen an ihre politischen Vertreter*innen in Niedersachsen. „Die Landesregierung muss sich jetzt für die Forderungen ihrer Beschäftigten einsetzen und darauf hinzuwirken, dass in der bundesweiten Tarifrunde ein verhandlungsfähiges Angebot durch die Arbeitgeber vorgelegt wird“, so Jan Orbach, Geschäftsführer des ver.di Bezirks Hannover-Heide-Weser.

Der Ministerpräsident und die beiden Minister werden zur 5. Niedersächsischen BR- und PR-Konferenz des DGB und des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung in Hannover erwartet.

Zeitgleich findet am 2. und 3. November die zweite Tarifverhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst der Länder in Potsdam statt. Der erste Verhandlungstermin am 26. November ist ohne Ergebnis verlaufen.

Hintergrund:

ver.di führt die Tarifverhandlungen gemeinsam mit den DGB-Gewerkschaften GdP, GEW und IG BAU sowie in einer Verhandlungsgemeinschaft mit dem dbb beamtenbund und tarifunion.

Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden.

Betroffen sind davon 90.000 Angestellte in Niedersachsen.

ver.di fordert zudem die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die 135.000 niedersächsischen Beamt*innen.

 

 

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