Es ist kalt und feucht kurz vor 6:00 Uhr und noch ziemlich ruhig, als einige Gewerkschafter vom DGB Kreisverband Holzminden und vom ver.di Ortsverein Holzminden ihr Transparent "TARIF. GERECHT. FÜR ALLE." am Bahnhof in Holzminden ausrollen.
Die Gewerkschaftsvertreter des DGB Kreisverbandes Holzminden mit Jürgen Hesse, Vorsitzender des ver.di OV Holzminden, Walter Weike, Vorsitzender des DGB Kreisverbandes, der NGG, Bernd Marks und der GEW, Marie-Luise Teiwes geben den kurz vor Zugabfahrt ankommenden Pendlern, Azubis und Schülern Info-Tütchen mit auf den Weg, die u.a. gefüllt sind mit Flyer zum Thema Tarif sowie zur Forderung nach dem Azubi Ticket.
Tarifverträge regeln die wesentlichen Grundlagen eines Arbeitsverhältnisses. In ihnen werden Gehalt, Arbeitszeiten, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, betriebliche Altersversorgung, Beschäftigungssicherung und vieles mehr geregelt.
Gesetze regeln nur den allgemeinen Rahmen, Tarifverträge werden für die Beschäftigten einer Branche abgeschlossen und gehen von deren Arbeitsbedingungen aus (.z.B. extra Bezahlung für Mehrarbeit am Wochenende). Die Regelungen von Tarifverträgen sind immer besser als die gesetzlichen Regelungen. Viele Aspekte sind gesetzlich auch überhaupt nicht geregelt.
Mobilität und Flexibilität werden zunehmend wichtiger auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Die DGB-Jugend Bezirk hat eine Umfrage zu den Ausbildungswegen und Wegekosten durchgeführt und die Ergebnisse und in einem Flyer veröffentlicht. Demnach müssen mehr als die Hälfte der Auszubildenden über 20 km zur Berufsschule zurücklegen und auch der Weg zum Betrieb ist nicht unerheblich. Knapp ein Drittel zahlt mehr als 10 € täglich für den Weg zur Berufsschule. 88 Prozent würden ein landesweites Azubi-Ticket für 1€ am Tag nutzen, so die Umfrageergebnisse.