Mieterinnen und Mieter in Deutschland brauchen dringend Hilfe – es ist 5 vor 12! Darauf möchte die Kampagne Mietenstopp bei ihrem bundesweiten Aktionstag am Samstag, 19. Juni, aufmerksam machen. Unter dem Motto „Hände hoch für den Mietenstopp“ sind in Städten in ganz Deutschland Aktionen mit der plakativen roten Mietenstopp-Hand geplant.
Und so versammeln sich am 19. Juni um 5 vor 12 Uhr mittags Gewerkschafter*innen und Mietenstopper*innen im Einkaufszentrum Zuckerfabrik Lehrte.
Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist bezahlbarer Wohnraum gerade in Städten zur Mangelware geworden. In einer früheren Studie hat die Hans-Böckler-Stiftung ermittelt, dass vier von zehn Großstadthaushalten in Deutschland mindestens 30 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Bruttokaltmiete ausgeben - also für die Miete inklusive Nebenkosten, ohne Heizkosten. Alles, was einen Anteil von 30 Prozent übersteigt, gilt bei Experten als problematisch, da das auf Dauer zu einer finanziellen Überlastung führen kann.
Um den Mangel an bezahlbaren Wohnungen zu verringern, sei es wichtig, das Angebot an günstigen Kleinwohnungen stark auszubauen. „Das ist nur durch eine deutliche Stärkung des sozialen Wohnungsbaus möglich“, betonen der DGB Ortsverbandsvorsitzende Reinhard Nold. „Dazu müssen einerseits weitaus mehr Sozialwohnungen als in den vergangenen Jahren neu entstehen. Andererseits muss auch die Sozial- und Mietpreisbindung im Wohnungsbestand wieder ausgeweitet werden. Wir brauchen keine weiteren Luxuswohnungen. Neubau hilft nur, wenn bezahlbare Mietwohnungen entstehen!“
Mehr als 120 Initiativen, Bündnisse und Organisationen aus ganz Deutschland beteiligen sich mittlerweile an der Kampagne „Mietenstopp! Denn dein Zuhause steht auf dem Spiel“. Die Kampagne ist in mehr als 200 Städten und Gemeinden aktiv, mehr als 1500 Menschen haben ihre Forderungen mitunterzeichnet. Ziel der Kampagne: die Mieten sollen bundesweit für sechs Jahre eingefroren werden. Während der sechs Jahre Atempause müssen dringend nötige Reformen angegangen werden: So braucht es etwa deutlich mehr Neubau von bezahlbaren Mietwohnungen und ein soziales Bodenrecht – denn immer weiter steigende Bodenpreise führen zu steigenden Mieten. Bund, Länder und Kommunen müssen sich außerdem wieder verstärkt ihrer Verantwortung als Anbieter günstiger, öffentlicher Wohnungen bewusst werden. Alle Forderungen der Kampagne finden sich unter www.mietenstopp.de.